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Einleitung

Laut der Konstitution der Vereinigten Staaten war die Sklaverei etwas, das zu regeln den einzelnen Staaten überlassen blieb. Jeder Staat genoss dabei das Recht für sich selbst zu entscheiden, ob die Sklaverei abgeschafft werden solle oder nicht. Wann immer allerdings neues Terrain erschlossen wurde, gelangte die Frage vor den Kongress, da dieser die Territorien verwaltete. Dabei wurden in der Regel lokale Regierungen gebildet (mit einem Gouverneur, der vom Präsidenten ernannt wurde), um für Recht und Ordnung zu sorgen, Besitzfragen des Landes zu klären und allgemein dem Gebiet vorzustehen. Diese Regierungen wurden jedoch als temporäre Gebilde verstanden, die schließlich von rechtmäßigen Staaten ersetzt werden sollten. Die Bewohner dieser Staaten würden dann in der Lage sein, selbst zu entscheiden, wie sie die Sklaverei handhaben wollten. Doch stand von Anfang an fest, dass jede Entscheidung dieser Staaten letztlich davon abhängen würde, wie die Übergangsregierungen und der Kongress es vorher entschieden: Verbot der Kongress die Sklaverei, war es unwahrscheinlich, dass der spätere Staat diese in seiner Verfassung zulassen würde. Und umgekehrt, wenn der Kongress die Sklaverei zuließ, konnte diese in der Übergangszeit meist Fuß fassen, so dass der endgültige Staat diese Regelung in seine Konstitution übernahm. Somit hatte der Kongress keine Wahl als sich mit der Sklaverei in den neuen Gebieten zu befassen; die Parteien erkannten schon früh, dass die Langzeitfolgen dieser Entscheidungen von höchster Bedeutung sein würden.

In diesem Modul wird aufgezeigt, wie der Kongress mit der frage der Sklaverei in den beiden bedeutendsten Fällen der Landerschließung und Erwerbung umging: Bei der Erwerbung Louisianas und der Einnahme Mexikos. In beiden Fällen lähmte der Streit darum den Kongress und wurde schließlich mit Kompromissen gelöst. Im Fall von Louisiana war das Ergebnis der sog. "Missouri Kompromiss" von 1820, bei der Okkupation Mexikos der sog. "Kompromiss von 1850".