Für die beiden Jahrhunderte nach dem Tod des Augustus (14 – 235 n. Chr.) erlebte die Mittelmeerwelt eine einzigartige Zeit von Frieden und Stabilität. Danach (235 – 285 n. Chr.) überrannten innere Konflikte und militärische Bedrohungen von außen das imperium und brachten es an den Rande der Zerstörung. In diesem Modul soll der Krise mit Hilfe von Karten und Graphiken auf den Grund gegangen werden und wenigstens einige Ursachen aufzuzeigen
Nach einigen Fehlentscheidungen organisierte und stabilisierte Augustus die römische Grenzen, seine Nachfolger erweiterten diese Einrichtungen. Ständige Lager für die Legionen, die entlang des Rheins und der Donau so wie an der syrischen Grenze stationiert waren, boten dem imperium effektiven und Dauerhaften Schutz. Das Bevölkerungswachstum und die wirtschaftliche Produktion erreichten Dimensionen, die bis zur Frühmoderne in Europa einzigartig geblieben sind. Darüber hinaus begannen die unterworfenen Völker Europas mit der "Romanisierung", sie übernahmen die lateinische Sprache und vieles von der städtischen Kultur der Römer. Meist wurde die Macht friedlich von einem Kaiser auf den nächsten übertragen. Hinter den Grenzen verhielten sich die barbarischen Stämme zunächst ruhig und friedlich.
In der Mitte des 3. Jh. n. Chr., jedoch war des System des Augustus zusammengebrochen: Die Barbaren fielen an vielen Stellen ins imperium ein. Die Legionen und ihre Feldherren verlagerten sich darauf, Kaiser zu ernennen anstatt Kaiser zu verteidigen. In diesen Kämpfen um die Macht im Staat starben die Kaiser selten eines natürlichen Todes. In dem Moment, da die Politik in Rom sich als unfähig erwies, das imperium gegen interne und externe Bedrohungen zu verteidigen, fielen die Provinzen ab und errichteten sich eigene Staatssysteme, aus denen das Gallische Sonderreich im Westen und das Königreich Palmyra im Osten hervorgingen. Erst nach 285 n. Chr. gelang es Diokletian uns Konstantin einen gewissen grad an Stabilität und Ordnung wieder herzustellen. Und obwohl das Reich die Krise überdauerte, so hatte es sich doch verändert.
Im ersten Teil betrachten die Karten die grenzen und Verteidigungslinien vom tod des Augustus bis zum Tod des Severus Alexander. (14 – 235 n. Chr.)
Teil 2 erkundet die Ursachen der Unruhen während des 3. Jh. n. Chr. etwas detaillierter. Besonderer Fokus liegt dabei auf zwei gebieten: Der wachsende Druck der Barbaren an den römischen Grenzen und die zunehmend chaotischen Strukturen des Staates. Die Karten illustrieren die wichtigsten Barbareneinfälle und verfolgen den Verlust von den Territorien an den grenzen von Rhein und Donau. Auch das Schicksal einzelner Kaiser wird aufgezeigt, wie etwa der von Septimius Severus bis zu Diokletian, die nahezu alle von ihren eigenen Soldaten getötet wurden.
Teil 3 zeigt graphisch einige Faktoren (intern und extern), die die Krise beförderten. Schließlich soll ein umfassendes Modell dabei helfen, den Charakter dieser Krise zu erklären.