Im frühen modernen Zeitalter (17. und 18. Jahrhundert) änderte sich die Ansicht gegenüber der Natur, den Methoden und sozialen Bräuchen bezüglich ihrer Erforschung grundsätzlich. Diese neue Art der Wissensaneignung setzte sich bewusst von den traditionellen Institutionen ab, die seither wissenschaftliche Untersuchungen unterstützt hatten, nämlich Universitäten. Die Innovation richtete sich auf experimentelle, empirische und utilitaristische Forschung. Dies stammte von einer engen Verbindung zwischen konventioneller Wissenschaft (Mathematik, Astronomie) auf der einen Seite und handwerklichem und technischem Know-how auf der Anderen ab. Die neue Sichtweise eines gegliederten Universums (Kosmos) wird am besten von der Kopernikusschen Astronomie beispielhaft erläutertet. Die neue Wissenschaft forderte nicht einfach nur die Anerkennung "wahr" zu sein, sondern auch durch soziale und politische Unterstützung, welche sie genoss.
Die Vielzahl individueller wissenschaftlicher Initiativen, verbunden mit dieser neuen Wissenschaft, mussten koordiniert, die Ergebnisse in Umlauf gebracht, mythologische Standards definiert und Kriterien für die Ermittlung der Glaubwürdigkeit aufgestellt werden. Die Ausdehnung der neuen Forschung musste ausserdem aufgebaut, systematisiert, besprochen und gefiltert werden. Das waren gewissermassen die Errungenschaften der Gesellschaften und Akademien, einige von ihnen privat, andere privilegierte staatliche Organisationen, die sich während dem 17. und 18. Jahrhundert ausserhalb der traditionellen Universitäten in einem dichten Netzwerk entwickelten. Die Akademien leiteten, koordinierten und förderten die Wissenschaft durch eine Vielfalt von Hilfsmitteln einschliesslich, aber nicht begrenzt auf die Publikation von Ergebnissen, die Gründung von Preisen für die Lösung besonderer wissenschaftlicher Probleme und das Benutzen von "Anschreiben" um neue Ideen und Konzepte in Umlauf zu bringen. Die Akademien waren auch bei der Zensur von Büchern und der Vergabe von Patenten beteiligt.
Dieses Modul verfolgt die Entwicklung von Akademien und Gesellschaften über zweihundert Jahren bis hin zur Französischen Revolution. Dennoch sind die Unterschiede nicht immer klar umrissen. Es wird zwischen privaten Akademien und öffentlich/staatlichen Institutionen unterschieden.