Nach 600 (v. Chr.) wurden nur noch wenige neue Kolonien gegründet. Manche der sozioökonomischen Bedingungen für die Kolonisationsbewegung verloren an Bedeutung und mit der Seeschlacht bei Alalia in 540 (v. Chr.), stellte sich heraus, dass die grenzenlose Expansion im Mittelmeerraum nicht nach bisheriger Weise fortschreiten konnte: Die Karthager und die Etrusker verteidigten ihre Gebiete erfolgreich vor dem Einfluss aussenstehender Angreifer. Spätere Kolonien, besonders von Athen, hatten einen gänzlich anderen Charakter: Die Siedler Athens (cleruchs), welche nach Lemnos, Imbros und Skyros gingen, gründeten keine neue polis, sondern blieben Bürger Athens.
Die griechische Kolonisation während der archaischen Periode kennzeichnete die Ausbreitung städtischer Besiedlung im gesamten Mittelmeerraum und am Schwarzen Meer. Die griechische Welt verstand sich bedeutend verändert. Trotz der nicht immer perfekten Beziehung zwischen den Apoikeis und der Hauptstadt, waren sowohl die Griechen des Heimatlandes als auch die der Kolonien, durch eine gemeinsame Identität verbunden. Das Wissen über die Gemeinden gewisser Kults, geschriebene und gesprochene Sprache, sowie andere kulturelle Werte bildete eine Plattform, die nur unzureichend mit dem Begriff Pan-Hellenismus beschrieben werden kann und zweifellos Griechen von Nicht-Griechen (Barbaren) unterschied. Die griechische Kolonisation in der archaischen Periode, ist auch eine Ursache von gewissen sozialen und wirtschaftlichen Krisen und Notlagen dieser Epoche. Der ansteigende wirtschaftliche und demographische Druck schaffte neue apoikeis – aber die Suche nach neuem und fruchtbarem Ackerland war wichtiger als der Durst nach Abenteuer. Die Griechen transferierten ihr neu entwickeltes konstitutionelles Modell der polis auf die neuen Kolonien und halfen dadurch, es in verschiedener Form an Gemeinden im ganzen Mittelmeerraum zu verbreiten. Die Expansion in der archaischen Welt sollte nicht übertroffen werden bis zu Alexanders Eroberungsfeldzügen und der Gründung griechischer Städte und neuer Reiche während des hellenistischen Zeitalters. Diese jedoch entwickelten sich aus anderen Bedingungen und brachten andere Ergebnisse.