Einleitung

Die drei Module für die Region Lateinamerika in dieser Sektion illustrieren die zahlreichen politischen Umbrüche, welche in der Karibik, in Mittelamerika und in Südamerika während des 20. Jahrhunderts auftraten, indem sie die wichtigsten und historisch signifikanten Ereignisse auflisten.

Alle diese Länder waren (mit der Ausnahme der "Kolonien") von einer parlamentarischen Struktur, obgleich die politischen Systeme stark variieren und ein Spektrum vom genuinen Mehrparteiensystem bis zu einer extrem autoritären Ordnung abdecken.

Mehrparteiensystem bezieht sich hier auf jedes Land, in dem regelmäßig Wahlen stattfanden, wo politische Parteien miteinander konkurrierten und wo es wenigstens gelegentlich Macht wechsel gab. Dennoch bedeutet ein Mehrparteiensystem nicht zwangsläufig politische Stabilität. Viele dieser Regimes erfuhren Terrorismus, Gewalt und Korruption. In Lateinamerika wie auch in allen westlichen Ländern gab es bis ins 20. Jahrhundert hinein kein Frauenwahlrecht.

Viele europäische Staaten ebenso wie die USA verwalteten Territorien in Lateinamerika während dieser Zeit auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Einige Länder galten als traditionelle Kolonien, während andere den Status eines "dominion" genossen oder sogar den, Teil des Commonwealth zu sein. Wieder andre wurden in ihr Mutterland eingegliedert. Diese Kolonien und Gebiete sind immer beige schattiert, in den Karten für Mittelamerika und Südamerika steht außerdem die Nationalflagge der Kolonisten stets daneben. In Südamerika wurden nach dem Zweiten Weltkrieg die Kolonien Guyana und Surinam unabhängig. Französisch Guyana und andere kleinere Inseln vor der Nordküste des Kontinentes sind jedoch bis heute Teil von europäischen Staaten geblieben.

Autoritäre Regimes sind solche, in denen die Verfassung außer Kraft gesetzt oder umgestürzt wurde. Die Möglichkeiten sind auch hier vielfältig und lassen sich nicht so einfach in Kategorien zwängen. Wenn auch die Unterscheidungen hier oft willkürlich erscheinen mögen, finden sich folgende Systeme in Mittelamerika und der Karibik:

  • Einparteiensysteme
  • Miltärregierungen (Junta)
  • Diktaturen

Für die Sektion Südamerika lassen sich folgende Kategorien festhalten:

  • Traditionelle Oligarchien, bzw. Einparteiensysteme, Militärregimes (Junta) Diktatoren, die mit Hilfe des Militärs regieren
  • Diktatoren mit einer populären Agenda

Eine Kategorie, die ausschließlich in Mittelamerika zutrifft, ist die Besetzung durch die USA. Solche Länder sind weiß schattiert, während eine Sprechblase nähere Informationen liefert..

Schließlich umfasst eine weitere Kategorie für die verschiedenen Lateinamerika-Module "häufige Regimewechsel". Staaten, die ein- oder mehrmals in der betrachteten Zeit die Regierungsform wechseln, werden hier in grau dargestellt, und zusätzlich näher durch Sprechblasen oder Beschriftungen beschrieben.

Jede der hier bezeichneten Regimeformen ist also in einer anderen Farbe gezeichnet. Eine Legende für erklärungsbedürftige Fakten findet sich unterhalb der Karte, zusätzlich zu den Sprechblasen, die beim Führen des Cursors über die Länder sichtbar werden.

Alle drei Module enthalten zwei Sektionen: Die erste Karte zeichnet die politische Geschichte Lateinamerikas nach, indem das 20. Jahrhundert in sieben Karten unterteilt wird. Erstens die politische Lage zur Jahrhundertwende vom 19. Jahrhundert ausgehend, zweitens die Trend im und um den ersten Weltkrieg, drittens die Zeit zwischen der großen Depression und dem Zweiten Weltkrieg, viertens und fünftens die Politik in der Zeit des Kalten Krieges; Schließlich die politische Landschaft um das Jahr 2000. Der zweite Teil ermöglicht es, die politischen Systeme Lateinamerikas vom Beginn bis zum Ende des 20. Jahrhunderts zu vergleichen.