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Einleitung

Am Ende des Zweiten Weltkrieges hatten die Vereinigten Staaten sich zur absoluten Weltmacht entwickelt. Die Vereinigten Staaten rüsteten rasch ihre Armee ab, mit der Erwartung auf eine Epoche friedlicher Zusammenarbeit unter den neunen Vereinigten Nationen. Zur selben Zeit entwarf jedoch die Sowjetunion die Grenzen für Osteuropa zu seinen Gunsten neu und führte "Sowjetische" Regierungen, in denen von ihnen besetzten Ländern Osteuropas ein. Im März 1946 wurde die Wirklichkeit einer sowjetischen Beherrschung vollauf erkannt und von Winston Churchill in seiner Rede "Eiserner Vorhang" deutlich ausgesprochen. Die amerikanische Antwort auf diese Entwicklungen wurde "Eindämmungspolitik" genannt. Der sowjetische Ausdehnung konnte nur etwas entgegen gesetzt werden werden, wenn die Vereinigten Nationen (und irgendwann auch ihre westlichen Verbündeten) ihre ökonomische Überlegenheit beibehielten, eine zuverlässige Verteidigung aufrechterhielten und die Zusammenarbeit mit Ländern, welche am meisten durch die Sowjets bedroht werden, sicherstellen würden. Diese Politik brachte in Europa das Nordatlantische Bündnis, die NATO, hervor und schuf die Vorraussetzung für eine jahrzehntelange Konfrontation, die als Kalter Krieg bekannt wurde.

Die Konfrontationen zwischen den Supermächten, als welche die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion bekannt wurden, zwischen 1945 und 1970 in Europa, ergaben sich aus zwei prinzipiellen Anliegen: Wie soll die Rolle Deutschlands definiert werden und wie kann auf die Forderungen der Alliierten (auf beiden Seiten) nach mehr Unabhängigkeit reagiert werden? Nach 1970 kam der Absicht von MAD (Mutual Assured Destruction ~ die sichere gegenseitige Zerstörung) einer neuen Bedeutung zu, als beide Seiten "Interkontinental Raketen" mit nuklearen Sprengköpfen aufstellten. Noch bedeutender und letztendlich ausschlaggebender für die Beendigung des Kalten Krieges war offensichtlich die ansteigende ökonomische Ungleichheit zwischen den zwei Blöcken.

Deutschland nimmt aus mehreren Gründen eine zentrale Rolle im europäischen Kalten Krieg ein. In den Nachkriegsjahren stellte sich die Frage, ob Deutschland nach zwei Kriegen in Frieden mit seinen Nachbar leben könne. Ausserdem war es auch nicht ohne Bezug, dass der Hauptteil der sich in Europa befindlichen amerikanischen Truppen in Deutschland stationiert war. Letztendlich war es in Berlin und in Deutschland, wo sich die zwei Supermächte direkt gegenüber standen. Wäre ein weiterer Krieg ausgebrochen, Deutschland wäre das Schlachtfeld gewesen.

Dieses Modul behandelt zwei Aspekte des Kalten Krieges: Eine Übersicht der Hauptbegegnungen zwischen 1945 und 1990. Eine genauere Perspektive der Situation in Berlin und Deutschland ist von jedem Standpunkt aus zugänglich. Das Modul schliesst ab mit zwei Graphiken, welche die Kosten des kalten Krieges proportional zum Bruttosozialprodukt darstellen.